hier Gedichte unserer Rosa Heissig (Parz. 47):

(chronologisch umgekehrt gereiht nach dem Eintreffen in meiner Mailbox)


Es ist soweit...

 

Es ist so weit, wir kriegen wieder Winterzeit!

Wir können bald schon länger schlafen, und fühlen uns wie einst nur Grafen.

Wir drehn uns früh nochmal im Bett, wir finden es bequem und nett.

Es holt kein Sonnenstrahl uns raus, vorm Fenster wütet Sturmgebraus,

oder der Regen rinnt vom Himmel runter, das macht uns niemals fit und munter.

Die Nacht wird lang, der Tag bleibt trüb, viel trüber als uns allen lieb.

Wir frösteln draußen vor dem Haus, sogar der Hund will nicht hinaus.

Die Katzen dösen Tag und Nacht, kein Mond hält scheint's am Himmel Wacht,

die Wolkenberge ihn verdecken. Die Vögel sich nun auch verstecken

und warten bis im frischen Grün, wieder die kleinen Veilchen blühn.

 

23.10.2009    Rosi Heissig


Leise schließt der Himmel seine Augen zu

 

Leise schließt der Himmel seine Augen zu

und Ströme voller Tränen fallen auf die Welt!

Wo ist die Sommersonne nur geblieben ?

Nur trüber Abklatsch ihrer Strahlen hängt  noch an des Himmels Zelt !

Die Kälte kriecht ins Herz, die Hände werden klamm,

der Efeu klammert zitternd sich nun an der Birke Stamm,

die Amsel klagt im Lied, weil sie den Winter spürt,

der Igel seine Nase nicht mehr aus dem Laubbett rührt.

Die ersten kalten Flocken fallen schon ins nasse Gras,

vorbei des Sommers Wärme, alle Fluren nass.

 

15.10.2009                    Rosi Heissig


Der Regen rinnt als ob der Himmerl weinen würde

 

Der Regen rinnt, als ob der Himmel weinen würde,

kein Sonnenstrahl wagt sich durch seine Wolkenwand.

Der Mensch friert unter dieser dunklen Bürde,

und Frösteln steigt ihm in das Herz und in die Hand.

 

Melancholie schleicht sich nun auch ins müde Herz,

das Lachen scheint's ist allen schon vergangen,

viel schlimmer wird so mancher  langgwohnte Schmerz,

wenn sich der Himmel zeigt von Wolken zugehangen.

 

Wie tut es gut, wenn man sich Feuer machen kann,

und wärmend leuchtet dann das Licht der Flammen,

denn bald fängt dann des Winters Trübsinn an,

und der verletzte Mensch besinnt sich seiner Schrammen.

 

10.10.2009       Rosi Heissig


Goldener Herbst

 

Es flattern noch die Schmetterlinge trunken durch das warme Licht,

fürchten die  kalte Zukunft nicht.

Suchen noch die prallen Blüten auf im Sonnenschein,

als würd es Frühling sein.

Sitzen dann am kühlen Abend an der warmen Wand...

träumen vom Sommerland.

26.9.2009    Rosi Heissig


Der Sommer singt sein Abschiedslied

 

Der Sommer singt sein Abschiedslied

mit heller , warmer Pracht,

wenn rot die Sonne untergeht,

wird kühl schon jede Nacht.

 

Der Tag wird kurz,

von früchte schwer

ist schon der Apfelbaum,

aus ist der Sommertraum

 

Wenn sich das Leben voll gezeigt

in heißer sommerglut,

der Mensch schon bald im Herbstwind steht,

der Blatt um Blatt verweht.

 

24.9.2009 Rosi Heissig


Panzer-Clubing

 

Am Samstag hat's gebummst, gekracht... mir hat das ja nichts ausgemacht...

weil ich war nicht zu haus.

Von der Kaserne kam der Krach, die machten Kriegsgetöse nach...

und nannten es ein „Clubing“.

Jetzt weiß ich, wo ich Samstag war... am Flohmarkt wurde mir jetzt klar...,

dort wühlte ich im Krimskrams.

Am Nachmittag fuhr ich nach Wien, saß im Spital beim Liebsten drin...

und hörte auch kein Krachen.

Mein Magen knurrte dort allein, abends fiel mir dann erst ein...

ich hatte nichts gegessen.

Gelitten haben die allein, die brav zu haus geblieben... auch Katzen hat's vertrieben.

Da saßen zitternd im Vesteck, in einem Luftschutz-Bunkereck...

bis sich das Dröhnen legte.

23.9.2009    Rosi Heissig


Es zeigt der Herbst

 

Es zeigt der Herbst uns schon zuweilen

eine kalte Schulter,

und nur verstohlen kommt die Sonne hin und wieder raus.

Ein kühler Wind fegt schon die ersten Blätter,

die müd der Baum von seinen Ästen ließ.

Kastanien fallen klatschend uns schon vor die Füße,

der Sommer geht zur Ruhe...

auch mein grüner See.

15.9.2009       Rosi Heissig


Ein alter Spruch berichtet weise

 

Ein alter Spruch berichtet weise...

am 8. September beginnt der Schwalben Reise,

sie nehmen auch den Sommer mit,

der Herbst naht dann mit kühlem Schritt.

Er trägt in seinen bunten Händen,

dass schon die langen Tage enden,

und immer kürzer werden nun...

der Winzer kriegt nun viel zu tun.

Die Trauben werden süß und prall,

so mancher Apfel kommt zu Fall,

weil jeder Baum sich müde fühlt,

wenn Herbstes Wind die Blätter kühlt.

Lässt seinen  Saft zurück nun laufen,

denn es wird Zeit nun zu verschnaufen.

Der Winter naht mit Eis und Schnee,

der tut dem Baum dann nimmer weh,

denn alle seine Triebe schlafen ein...

bis sie erweckt der Sonnenschein.

6.9.2009  Rosi Heissig


Schöne Septembertage

 

Schöne Septembertage wünsch' ich euch...

und volle Früchte, auch den alten Bäumen,

und die Erfüllung euch von still gehegten Frühlingsträumen.

1.9.2009     Rosi Heissig

 

Dieses Mal halte ich mein Gedicht kurz, denn es könnte nie an das Gedicht Herbsttag von Rainer Maria Rilke heran reichen.

Herbsttag,

schrieb Rilke im September 1902 in Paris

 

Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.

Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,

und auf den Fluren lass die Winde los.

 

Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;

gib ihnen noch zwei südlichere Tage,

dränge sie zur Vollendung hin und jage

die letzte Süße in den Schweren Wein.

 

Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.

Wer jetzt allein ist,wird es lange bleiben,

wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben

und wird in den Alleen hin und unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.


Während die stolze Fichte bricht...

für Wolfgang Kislic,Gerhard Schafranek und Volker Scherer

 

Während die stolze Fichte bricht...

schreibe ich nur ein Gedicht.

Mit Verstand und Akribie,

ich fürchtete, die schaffens nie,

haben sie den Baum gefällt,

der überblickte unsre  Welt.

Die Welt der Vögel und der Blumen,

der Welt, wo Hummeln friedlich brummen,

wo Libellen lautlos fliegen,

wo alle Fische Junge kriegen.

Wo Kinder fröhlich sich im Teich vergnügen,

den Teich, den auch wir Alten lieben.

So viele Jahre sind wir schon hier,

mit Kind und Kegel, manchem Tier,

des Nachbars Hilfe ist gefragt,

am ersten wie am letzten Tag.

 

Geschrieben am 25.8.2009 für die oben genannten 3 tüchtigen Männer; meine besondere Bewunderung gilt dem Herrn Wolfgang Kislic, der sich so hoch hinauf in die Baumkrone getraut hat und sie zu guter Letzt auch zu Fall gebracht hat. Rosi Heissig


Leise kam der Regen wieder

 

Leise kam der Regen wieder,

lautlos über Nacht

hat er allen Lebewesen

etwas Kühlung mitgebracht.

 

Voller Durst sog ihn die Erde

ein für ihre Kinder all,

brachte er doch nur Erfrischung,

keinen Wasserfall.

 

Bäche sind nicht ausgetreten,

auch der Teich zieht sich zurück,

tanzen wieder die Libellen

auch am Rasenstück.

 

21.8.2009    Rosi Heissig


Der Sommer kriegt die ersten Falten

 

Der Sommer kriegt die ersten Falten,

weil alle Wiesen abgemäht,

wenn dicke Wolken lang sich halten,

der Herbst schon vor den Toren steht.

 

Wenn Früchte reif am Baum schon hängen,

der Holler rote Beeren trägt,

die Schwalben schon zum Abflug drängen,

weils  Herz des Sommers kühler schlägt.

 

Oh, lieber Gott, lass mir noch Tage,

von Sonnenlicht und Hoffnung schwer,

dass ich vergesse meine Klage,

und fürchte auch die Nacht  nicht mehr.

 

20.8.2009   Rosi Heissig


Ich kann das Leid der Welt nicht mehr ertragen

 

Ich kann das Leid der Welt nicht mehr ertragen,

ich spüre immerzu der Kreaturen Klagen;

hab doch als Kind gehofft, wenn ich erwachsen wär,

dann spürte ich das Leid der Welt nicht mehr.

 

Doch dieser Spürsinn ist bis heute mir geblieben,

ich hab nicht aufgehört den Menschen und  das Tier zu lieben,

ich rette jeden Käfer, der ins Wasser fällt,

und auch das Unscheinbare ist noch meine Welt.

 

Ich lasse jede Blume wachsen, wird sie auch Unkraut oft genannt,

ich halte über jedes Leben schützend meine Hand.

Denn ich weiß nicht, was ich in Gottes Augen bin,

er schuf mich nur und gab damit mir meinen Sinn.

14.8.2009     Rosi Heissig


Jetzt macht der Sommer wieder Pause

 

Jetzt macht der Sommer wieder Pause... mit Regen und mit Sturmgebrause.

Am Himmel Blitze, Donnergrollen, was Hund und Katz so gar nicht wollen,

und auch so manches kleine Kind dies Wetter nur zum Fürchten findt.

Sie haben alle sich verkrochen, obwohl der Wetterfrosch versprochen,

dass morgen schon die Sonne scheint, und Petrus wieder gut es meint.

Denn mancher Fluss geht ja schon über, auch unser Teich wird trüb und trüber,

sogar den Fröschen wird’s zu naß, für sie ist Dauerregen auch kein Spaß.

Nur alle  Schnecken sind zufrieden, die Hitze haben sie gemieden,

doch, wenn es naß in Wald und Feld, das allen Schnecken gut gefällt,

ob mit oder auch ohne Haus kommen sie jetzt auch im Garten raus.

Sie halten hier das große Fressen, auf gar kein Blatt wird nun vergessen.

Und kommt die Sonne wieder raus, dann ist die Orgie erst aus,

und was vorm Regen blühte toll, ist nun von Schneckenlöchern voll.

4.8.2009     Rosi Heissig


Sehnsucht nach dem Herbst ?

 

Sehnsucht nach dem Herbst macht sich schön langsam breit,

dem bunten Herbst, der Früchte hohe Zeit.

Die Reben tragen Früchte, grün und blau,

sie schimmern schon verheißungsvoll im frischen Morgentau.

Nach frischen Winden in der kühlen Sommernacht,

schwärmt der, den schon die Hitze müde macht.

Doch lasst genießen uns die warmen Sommertage,

vergessen noch einmal die böse Gelsenplage,

denn nach dem Herbst dann kommt der Winter bald,

da fehlt uns dann die Sonne und es wird uns kalt.

 

1.8.2009     Rosi für Vanessa, die sich schon auf den Herbst freut.


Erster August   2009  

 

Erster August voll Sonnenschein, du meinst so sollt es immer sein ?

Du möchtest nur mehr Sonnentage, beleibe keine Regenplage ?

Was meint dazu dann die Natur, wenn Sonne scheint am Himmel nur ?

Und keine Wolke lässt sich blicken, das würde sie gar nicht entzücken,

denn alle Blumen würden weinen, würd täglich nur mehr Sonne scheinen.

 

Drum lieber Mensch sei auch bescheiden, lass die Natur nicht unnütz leiden,

ein frischer Regen, welche Wonne, und hinterher dann wieder Sonne.

Nicht allzu viel vom Regenguss, nur gut gemischt bringt den Genuss;

und dann vielleicht am Himmel oben... ein wunderschöner Regenbogen.

1.8.2009    Rosi Heissig


Sommerpause macht jetzt jeder

 

Sommerpause macht jetzt jeder,

is ka Wunder bei dem Weder.

Gschäften sperren alle zua,

wolln amol im Joahr a Rua.

Weil beim Sommerschluss-Verkauf

nahm man noch die Hitz in Kauf,

doch jetzt is das Klumpert weg,

neue War' steht schon im Eck.

Darum alle sich erfrischen,

ob am Wasser oder  Tischen.

Der eine springt ins kühle Nass,

der andere sauft  sein Glas für Glas,

doch leider nicht nur was Geeistes,

so mancher liebt des Weines 'Geistes.

Doch Du und ich,

wir sind gescheit,

wir g'hören zu den Wasser-Leut.

29.7.2009      Rosi Heissig


Gewittersommer

 

Frühmorgens Vogel Sang und strahlend blauer Himmel;

von ferne Glockenklang und nahe leis Gebimmel.

Ein Summen in der Luft, die  Stille ist zu hören...

voll Sommertöne, die das Herz betören.

Der Tag erwacht

die  Sonne strahlt schon stechend heiß hernieder...

da steigen dunkle Wolken auf und leises Donnern regt sich wieder.

Die Schwalben tauchen ab bis an den Teich...

da zeigt sich in der Ferne schon ein Blitz zugleich.

Die Sonne zieht ihr Lächeln hinter eine Wolkenbank,

verstummt ist all das Schwirren, auch der Glockenklang.

Ein Wind hebt seine Flügel, jagt das Wolkenmeer,

ein Donnerschlag läuft grollend hinterm Blitz daher.

Der Regen tropft - er hat so lang gewartet,

bis ein Zusammenstoß der Wolken

sein Laufen hat gestartet.

Und mit dem Donner Grollen und den Blitzen läuft das Wasser.

Es füllt die Bäche und die Seen mit mehr als was sie  können fassen...

bis alles unter Wasser – auch die Felder und die Straßen.

6.7.2009      Rosi Heissig


Wir brechen auf zu diesem Sommer

 

Wir brechen auf zu diesem Sommer,

wir wissen nicht wie viele es noch gibt.

Doch hat er schon begonnen...dieser Sommer,

mit einem Wetter, wie ich's immer hab geliebt.

 

Ein bisschen Regen und oft viele Wolken,

dann wieder mit dem Himmel strahlend blau;

Wie viele Jahre sind damit vergangen -bis jetzt-

nun bin ich längst schon eine alte Frau.

 

Doch einen Sommer voller Schäfchen-Wolken,

mit Regenbogen über grünem See,

hab ich genossen schon als junges Mädchen...

wie den Geruch nach frisch gemähtem Klee.

 

Die Sommer meiner Jugend in dem schönen Kärnten,

nie mehr vergesse ich das tiefe Glücksgefühl,

ob mit der ersten Liebe, später mit der großen,

es war so schön, wenn's sonnig war oder vom Regen wieder kühl.

4.7.2009    Rosi Heissig


Schöne Julitage 

 

Schöne Julitage wünsch ich dir...

mit einem Himmel Sommer-blau und voller Schäfchen-Wolken,

dazu, wenn's geht, auch hin und wieder einen Regenbogen,

der  deine Welt umspannt mit seiner bunten Brücke zart wie Träume.

Sorglose Tage wünsch ich dir...

mit einer Seele die voll Leichtsinn baumelt,

und sind die Schlösser  nur aus Luft,

die du im Herzen trägst,

fülle sie an mit vieler Blumen Duft,

und gebe acht, dass sie kein Sturm erschlägt.

Und male mit dem Herzen oder mit der Hand

für dich, für mich,

bald wieder unsrer Sehnsucht Träume,

und schick sie aus, weit über Land

in aller Welten Räume.

 

1.7.2009    Rosi


Die Tage sind flüchtig

 

Die Tage sind flüchtig,

die Nächte wie Blei,

strengst du an dich auch tüchtig...

bald ist alles vorbei.

 

Die Stunden kannst du nicht halten,

auch der Nacht nicht entflieh’n,

Schicksalsmächte nur walten...

Bei allem Bemüh’n.

 

27.4.2009      Rosi Heissig


Es tut sich nichts am Kafkasee,

nur Häckseln wird geboten,

nur Arbeiten und kein Juchhe,

ist lachen jetzt verboten ?

 

Arbeit allein, das macht nicht froh,

das summen längst die Bienen,

die Blumen blühen sowieso,

müssen sich’s nicht verdienen.

 

Der Mensch allein glaubt immerzu,

dass er muss ständig schuften,

er gönnt sich erst am Abend Ruh,

wenn Blüten nicht mehr duften.

 

24.4.2009     Rosi Heissig


Um glücklich zu sein,

musst du nicht reich, und nicht schön sein, du musst nur bescheiden sein.

Um glücklich zu sein, musst du nur schätzen, was du hast,

zufrieden sein mit dem wie du bist.

Hast du nur einen kleinen Spatz in deiner Hand,dann schau nicht begehrlich auf die Taube am Dach.

Dein kleiner Spatz bleibt sitzen in deiner Hand, wenn du ihn fest und behutsam hältst,

die Taube am Dach fliegt fort, ehe du dir noch eine Leiter geholt hast

um hinauf zu steigen und sie zu fangen.

Gedanken vor dem Einschlafen

22.4.2009     Rosi Heissig


Die Frösche quaken schon

 

Die Frösche quaken schon, im leisen Liebes Ton;

Der Tag erwacht jetzt früh, die Sonne gibt sich Müh,

dass sie die Blüten weckt, die noch die Kälte schreckt;

Die in der Nacht noch wacht, wenn keine Sonne lacht.

14.4.2009    Rosi Heissig


Wie waren die Ostertage schön, als ich geträumt von diesen Hasen.

Jetzt wenn sie Jahr für Jahr vergehn, seh ich nur Hasen grasen.

Und bunte Eier krieg ich nicht, die muss ich selber machen.

So zünd mein Osterlicht ich an, stell auf die Ostersachen.

Nehm’ Henne, Küken, Gockelhahn, und stell sie vor mich hin ,

dann denk ich wieder still daran, dass ich zufrieden bin.

8.4.2009     Rosi Heissig

 

Ich wünsche allen, die meine Botschaft erreicht, schöne Ostertage

 

Rosi


Eva und Edi Sänger

 

Wenn du solche Nachbarn hast,

hast du ums Haus nicht Angst;

weil du dich auf die Nachbarschaft

getrost verlassen kannst.

Sie schauen, dass kein Fremder sich

ganz heimlich schleicht hinein,

du kannst, wenn du so Nachbarn hast

nur immer dankbar sein.

Drum dank ich für die Schlüsselwacht

in dem vergangnen Jahr,

und, wenn ihr mich einmal auch braucht,

dann bin ich da fürwahr.

 

5.4.009      Rosi Heissig


Der Frühling ist da

 

Jetzt sagt der Himmel doch : ES WERDE, die Welt wird grün – ich hab’s gesehn;

die Blumen sprießen aus der Erde, wenn auch noch kalt die Winde wehn.

 

Zaust auch der Sturm die bunten Köpfchen, sie blühen ohne Unterlass,

die Töne trillern in den Kröpfchen, den Vögeln  macht das Singen Spaß.

 

Darum, du Mensch geh in die Sonne, weil ihre Strahlen sanft noch sind,

wenn sie zu heiß, ist aus die Wonne, man Zuflucht dann im Schatten find’t.

29.3.2009     Rosi Heissig


Heute ist der 20.März

 

Heute ist der 20.März und der Frühling sollt’ beginnen,

doch es scheint mir wie ein Scherz... unser Wetter ist von Sinnen.

Der Sonnenschein hat keine Kraft, grau und kalt zieht noch der Wind,

ob es der Frühling doch noch schafft, das fragt sich jedes Kind.

Warmer Mantel, warme Schuhe, finden noch nicht ihre Ruhe,

eingepackt bis oben hin – ist das  Frühlingszeit Beginn ?

 

20.3.2009    Rosi Heissig


Freitag ist’s und 13ter

 

Freitag ist’s der 13te, schon die halbe Nacht,

wie oft hat schon ein 13ter mir wirklich Glück gebracht ?

Einmal in der Schule war’s, da kriegt ich eine Eins,

doch das war ja nicht ständig so, Glück war das wirklich keins.

Ich setzte auch am 13. mal im Casino was,

doch Geld brachte es keines mir, es war für uns nur Spaß.

Es werden heute sicherlich, s’Casino auch besuchen,

ob alle, die hoch einsetzen, auch viel Gewinn verbuchen ?

Doch eines weiß ich ganz genau, S’Casino macht Gewinn,

bei denen bleibt ganz sicherlich, recht viel im Geldtopf drin.

Drum spiel ich heute lieber nicht, suche das Glück mir anderswo,

fühle ich mich heut ein bisserl fit, macht mich das sicher froh.

13.3.2009    Rosi Heissig


Ich hab die Frühlingsluft noch kaum gerochen

 

Ich hab die Frühlingsluft noch kaum gerochen...

Und spür den Frühling schon in allen Knochen.

Nicht weil er mich so munter macht...

Nein, weil mir jeder Knochen kracht.

 

Im Frühling musst du jung und knusprig sein,

er stellt sich nur bei jungen Menschen ein,

und auch der junge Vogel singt nur hell,

hat er noch genug Federn am Gestell.

 

Nur in der Jugend steigt der Saft

In Herz und Lenden,

und wolltest du auch deinen Körper wenden,

er wird nicht jung,

wenn’s auch die Seele ist,

dumm schaut der drein,

der dies im Frühling jetzt vergisst.

11.3.2009     Rosi Heissig


Ich würde gerne wieder tanzen

 

Ich würde gerne wieder tanzen, mich mit Musik im Kreise drehn,

mich tut das wirklich richtig „schwanzen“, weil ich kann kaum noch richtig gehn.

 

Ich würde gerne wieder singen, aus voller Brust mit hohem Ton,

doch meine Töne nicht mehr klingen, weil mit dem Alter ging der Klang davon.

 

Ich würde mich gerne neu verlieben, aus ganzem Herzen heiß und wild;

doch nichts ist von dem Traum geblieben, die Leidenschaft ist ausgekühlt.

 

Nur einen Tag möchte ich jung sein, voll Saft und Kraft in Hirn und Herz,

wieder vergnügt und voller Schwung sein, und gar nichts spüren von des Alters Schmerz.

 

10.3.2009     Rosi Heissig


Der erste Tag mit Frühlingsluft

 

Der erste Tag mit Frühlingsluft, die Sonne scheint schon warm,

die Elster voller Sehnsucht ruft, der Mensch geht Arm in Arm.

 Die weißen Glöckchen läuten nicht, doch locken sie uns raus,

darum schreib ich gleich ein Gedicht, solang ich sitz im Haus.

8.3.2009   Rosi Heissig


Meine Betty hat einen Freund....den Charly

 

Meine Betty hat einen Freund, sie himmelt ihn an und macht ihm Avancen,

sie wäre so gern mit ihm schon vereint, doch hat sie leider gar keine Chancen.

Sie hebt ihren Schwanz und wedelt ganz toll,

er macht das auch, doch was bei  ihr Liebe sein soll,

das bedeutet beim ihm: das ist kein Spaß.

Denn er ist ein Kater aber sie ist ein Hund,

und die tun verschieden die Zuneigung kund.

 

Bei ihr heißt’s: ich lieb dich und ich möchte mit dir spielen,

aber bei Katzen ist anders das Fühlen.

Wenn der Charly den Schwanz hebt und schwingt ihn im Takt,

dann ist es besser, dass niemand es wagt...

ihm näher zu treten, ob Mensch oder Hund,

denn der Kater tut so seinen Unwillen kund.

 

1.3.2009      Rosi Heissig


Frühlingsgedicht

Oh, welche Wonne... Zum ersten Mal scheint heut die Sonne.

Im kleinen Garten um die Ecke, da singt die Amsel in der Hecke.

Ich hab beim Hinsehn auch entdeckt, das Schneeglöckchen, das sich versteckt,

vorm eisig kalten Winterwind, so dass er es nicht sofort find’t.

Auch kleinen, feinen Buschwindröschen zerzaust der Wind die Blütenhöschen.

„Ach lieber Gott“ betet die Erde, „ mach doch, das ’s endlich Frühling werde“.

27.2.2009 Mein erstes Frühlingsgedicht, Rosi Heissig


Der Winter ist so kalt geworden

 

Der Winter ist so kalt geworden, es friert mein müdes Herz;

die Zeit ist mir zu knapp kann heilen keinen Schmerz.

 

Die Welt, die ist so eng geworden, besteht nur mehr aus Wand;

die Träume sind so karg schon alle, haben Platz in einer Hand.

 

Das Leben ist so schwer geworden, die Nacht erhellt kein Stern;

Asche liegt im kalten Ofen, die Leidenschaft längst fern.

25.2.2009    Rosi Heissig


Am Teich

 

Es verschwinden die Tage wie Blitze im Licht,

nur die Nacht ohne Klage Ewigkeiten verspricht.

 

Abendgebet am Teich

 

 Ein Sommertag geht leis’ zu Ende, die Blumenköpfe gehen zur Ruh’,

der Mond bringt schon des Lichtes Wende, schließ’ du , mein Kind, die Augen zu.

Ein Engel wacht an deinem Bette, legt schützend seine Hand auf dich,

dass sich kein Kummer an dich kette, das schenkt der Himmel auch für mich. 

 

Abend am Teich

 

Leise flüstert das Schilf, in den Bäumen rauscht der Wind.

Schwalben tanzen Kreise unter Fäden ziehenden Wolken,

plätschernd laufen die Wellen hintereinander her,

die kleinen Fische lassen sich nicht stören.

 

Teichlied

 

Es klappern die Zähne, wenn’s kalt wird am Teich,

klipp, klapp.

Es brennen die Augen, die Beine sind schlapp,

klipp, klapp.

Doch wir bleiben im Wasser und schwimmen umher,

bis die Oma schreit: Hilfe, ich kann nimmermehr.

Klipp, klapp, klipp, klapp, klipp, klapp.

 

Abendlied

 

Wieder geht ein Tag zu Ende und allmählich wird es nacht,

lasse ruhen meine Hände, habe heut’ genug vollbracht.

So eilen sie des Lebens Tage, jeden Tag verrinnt es mehr.

Ob ich juble oder klage, was gewesen kommt nie mehr.

 

18.2.2009, Rosi Heissig


Die Fantasie träumt

 

Die Fantasie träumt, dass es Frühling werde, doch gefroren sind noch Teich und Erde.

Keine Blume wagt sich aus dem Boden raus, auch der Igel schläft in seinem Blätterhaus.

 

Spinnen ruhen still in ihren Ecken, verschlossen halten ihre Häuser auch die Schnecken,

alle Fische dösen noch im See am Grund, und nur selten tut ein Vogel seine Sehnsucht kund.

 

Sehnsucht nach der Sonne, die uns Wärme bringt, die das Herz erfreut, wenn dann die Amsel singt;

von der Hoffnung auf des Frühlings neue Kraft, dass in die Bäume steigt des Lebens frischer Saft.

 

21.1.2009      Rosi Heissig


Jeder Augenblick sei dir bewusst

 

Es ist jeder Augenblick kostbar und rar, denn du weißt nicht wie viele es sind  dieses Jahr.

Darum hüte die Perlen geknüpft an der Schnur, doch wie lang diese Kette, dass weiß einer nur.

 

Der, der sie geknüpft für uns vor etlichen  Jahren, der, der hineingeflochten Sorgen, Gefahren,

wir danken ihm’s nicht, möchten alles gern wissen, doch dann wäre viel schwerer unser nächtliches Kissen.

 

Darum nimm geduldig es hin, die Ungewissheit im Leben,

für den, der das Ende nicht kennt, wird es immer Hoffnung noch geben.

 

20.1.2009    Rosi Heissig


Die Eisbar

 Die Eisbar war zwar grandios, nur mir fehlte des Glander bloß.

Hab zwar nur Kinderpunsch getrunken, do hätt i foast net ham mehr gfunden.

Weil’s Eis des war so spiegelglatt, dass fast de Fiaß mir spragelt hat.

Der Mond dazua woar wundasche, drum wollt i wirklich no net geh.

Do meine Fiaß ham nimma wolln, de woarn als wia aus Eis zwa Stolln.

Des Gulasch hoab i net dawoart, drum bin i hoalt glei wieda fort.

Des nächste Mal fangts bitte an, wann i den See durchschwimma kann.

 

9.1.2009   Rosi Heissig


Kafkateich ist Kafkasee

 

Die Kafkateiche gibt’s nicht mehr, der Name kann nicht sein,

sie nahmen einen andern her, mit einem bessern „Schein“.

 Die Kafkateiche ehedem, waren nur „Krotenlacken“,

da haben ja die Siedler einst, geschwungen selbst die Hacken. 

Jetzt stell'n die Häuser erst was dar, zuweilen sind’s schon Schlösser,

dazu passt Kafkasee fürwahr, das klingt auch viel, viel besser.

 Doch stört so manchen Schlossherrn nun, der Liebesruf der Kröten,

auch sollten schon die Frösche ruhn, ihr Ruf ist nicht von Nöten. 

Es hatte sich so mancher Storch, verirrt an dies  Gewässer,

und einen Reiher hab’n wir auch, das g’fällt den Menschen besser. 

Doch schön war doch der Kafkateich, mit seinen vielen Tieren,

und weil das Ufer war gar reich, gab’s Rascheln, Singen, Schwirren.

 Vor Jahren wohnte noch im Baum, Familie Waldohreule,

und als sie Junge hatten dann, gab es auch tags Geheule. 

Da zog der Vater aus geschwind, wollt nicht 3 Mäuler füttern,

die Mutter blieb bei jedem Kind, wie’s Usus ist bei Müttern.

 

7.1.2009      Rosi Heissig, Parzelle 47, Kafkasee-Teich I


 

Eisiger Morgen

 

Eisiger Morgen, es frieren die Pfoten,

Wind treibt den Schnee als himmlischen Boten.

Wie hat mich früher der Winter gefreut,

gehörte zur Jugend, alt bin ich heut.

Mag nur die Wärme, am Ofen nur sitzen,

mag nicht erfrieren, lieber „erschwitzen“.

7.1.2009      Rosi Heissig


3 Tage ist das Jahr nun alt

3 Tage ist das Jahr erst alt, der Wind pfeift schrill, dem Mensch wird kalt.

Am besten ist’s zu Hause hocken, am warmen Herd in dicken Socken.

Aber der Hund muss einmal raus, obwohl das auch für ihn ein Graus.

Er schleicht entlang der Häusermauer, weil er ist auf dies Wetter sauer.

Der Schnee kann ihn auch nicht begeistern, doch er wird auch den Winter meistern,

drum träumt er täglich früh bis spät, dass endlich diese Zeit vergeht.

Wo man nicht laufend schnüffeln kann, weil Pfoten frieren am Boden an;

dazu das Salz an manchen Stellen, das auch nicht weicht beim streng Verbellen.

So träumt er still, wenn’s draußen schneit, dass bald vorbei die Winterzeit.

3.1.2009     Rosi Heissig